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Theoretische Grundlagen des Kulturwandels

Der Kulturwandel im Unternehmen benötigt eine ganzheitliche  Betrachtung. Mensch und Wirtschaft bilden ein komplexes System aus individuellen Bedürfnissen und kulturellen, ökonomisch, ökologischen Bedingungen bzw. Werten.

Um diese Komplexität zu berücksichtigen, beziehen wir uns auf vielfältige Modelle, die wir in der Praxis als relevant erfahren haben.  So u.a. auf die

  • Integrale Theorie Ken Wilbers und Rudolf Steiners
  • Persönlichkeitsentwicklung / Kommunikation nach Dr. Marshall Rosenberg
  • Entwicklungspsychologische Forschungen von Claire Graves, Don Beck, Robert Kegan, Jane Loevinger, Cook-Greuter
  • Dynamische Steuerung und Führungswandel von Prof. Otto Scharmer (Theorie U), John Buck/Gerard Endenburg (Soziokratie), Brian Robertson (Holacracy)

Vertiefung: Unternehmenskultur kann man nicht installieren, sie wächst.

Werteentwicklung von Unternehmen

Es gibt eine Vielzahl von Entwicklungsmodellen – nur wenige sind praktikabel genug für den Einsatz im Unternehmen. Als besonders hilfreich hat sich das Modell „Spiral Dynamics“ erwiesen.

Der Psychologe Clare Graves hat in den 1970er Jahren seine Forschung über individuelle und kollektive Entwicklungsebenen vorgestellt mit dem Titel „The Emergent Cyclical Double Helix Model of Adult Personality and Cultural Institutions“. Es die Entwicklung von Weltsichten und Werten die Menschen und Kulturen durchlaufen und stellt diese in Form einer Helix, einer spiralförmigen Bewegung da – daher auch der spätere Name „Spiral Dynamics“. Später wurde das Modell vom Christoper Cowan und Don Beck mit ihrer Veröffentlichung von „Spiral Dynamics: Mastering Values, Leadership and Change“ durch die eingängige Farbcodierung der Ebenen einem breiten Publikum bekannt gemacht.

Vereinfacht gesagt beschreiben die 7 Entwicklungsstufen grundlegende Wertesysteme.

Organisation Entwicklung

  1. Überleben
  2. Stamm / Familie
  3. Macht / Egozentrik
  4. Konformismus
  5. Rationalität / Leistung
  6. Pluralismus / Gemeinschaft
  7. Integral / Evolutionär

Die Entwicklungsebenen von Spiral Dynamic dürfen nicht verwechselt werden mit Typologien wie bspw. dem DISG-System. Die vier DISG-Typen sind auf jeder Entwicklungsstufe vertreten.

Vertiefung: Warum Werteseminare wenig Wert haben

Teamentwicklung

Ähnlich wie in einem Unternehmen (s. Werteentwicklung Unternehmen), so entwickelt sich in einem Team ein „Teamgeist“ – der ein Ausdruck der Wertestufe ist, auf der sich das Team befindet. Diese Wertestufe bestimmt den Modus, in dem das Team arbeitet, wie es Probleme löst, wie es mit Konflikten  umgeht etc.

Persönlichkeitsentwicklung

Die Psychologin Cook-Greuther untersucht die Struktur der Ich-Entwicklung und dabei gezeigt, wie die Wahrnehmung und das Bewusstsein von Menschen diverse Ebene durchläuft und dabei immer umfassender und integrierter wird. Dies zeigt sich u.a. in der Fähigkeit, verschiedene Perspektiven gleichwertig einnehmen und verstehen zu können. Unternehmer und Führungskräfte, die einen Kulturwandel initiieren und unterstützen wollen, sollten den Schwerpunkt in ihrer Entwicklung mindestens auf der konstruktiv-bewussten Ebene haben.

Weitere Entwicklungsmodelle, auf die wir uns beziehen:

  • Jean Piagets Entwicklungsstufen
  • Kohlbergs Stufen der moralischen Entwicklung
  • Carol Gilligans Stufen der moralischen Entwicklung
  • Robert Keagans Stufen der Selbstentwicklung (engl.)
  • Wertestufen nach Clare W. Graves (Spiral Dynamics)
  • Bedürfnisstufen nach Abraham Maslow

Persönlichkeitsenwicklung-Entwicklung nach Dr. Cook-Greuther (Vergrößern durch Mausklick)Screenshot 2014-12-31 16.25.35

Vertiefung: Führungs- und Kommunikationsseminare, das große Missverständnis

Kommunikation

Das Modell des international anerkannten Konfliktmediators Dr. Marshall Rosenberg hat sich als Reflexionsmodell in allen Arten von intra- und interpersonellen Kommunikationsprozessen sowie im Coaching, Mediation und Supervision bewährt.

Es basiert auf Schlüsselunterscheidungen, die das Ziel haben, individuelle Verantwortung zu stärken und Bewusstheit für die Bedürfnisse der beteiligten Menschen zu schaffen. Dabei legt Rosenberg besonderen Wert darauf, dass diese Bewusstheit in sozialen Systemen wie bspw. Unternehmen über alle drei Ebenen gefördert werden muss:  Vom Individuum, über die Ich-Du-Ebene bis hin zur Systemebene.

Für den Kulturwandel im Unternehmen bietet das Rosenberg-Modell ein unverzichtbares Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung.

Motivation

Das Thema Motivation hat in den letzen Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen – nicht zuletzt angeregt durch Gallup-Studien zur Mitarbeitermotivation, die zeigen, dass oft 30-50% der Mitarbeiter wenig bis mittelmäßig motiviert sind, bis zu 20% haben „innerlich gekündigt“.

Häufig wird versucht, Mitarbeiter durch – noch mehr – sog. extrinsische (äußerliche) Maßnahmen zu motivieren. Also durch Belohnungsysteme, Incentives, Boni, Kontrolle, Strafsysteme etc. Diese extrinsische Motviation hat sich jedoch in vielen Experimenten durchgehend als schädlich erwiesen für das Engagement, Leistungsbereitschaft und Kooperation der Mitarbeiter!  Eine dauerhafte intrinische Motivation bei den Mitarbeitern lässt sich nur über eine Unternehmenskultur erreichen, die den Mitarbeiter in seiner Gesamtheit anerkennt und fördert.

Video: Surprising truth about motivation (Daniel Pink, Autor)

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